Bohrende Fragen, Teil 4

Sie beschreiben den Prozess der Ideenfindung und der »Storyvision« als sehr offen. Zuerst kommt da eine Idee, und dann sehen wir mal zu, zu welchem Genre diese Idee passen könnte. Hm? Ich habe an vielen Stellen gehört, dass es besser sei, sich für EIN Genre zu entscheiden und darin dann immer weiterzuschreiben, um immer besser zu werden.

Das salopp Unverbindliche, mit dem Sie das formuliert haben, hat mich fast umgehauen! Motto: Och, was schreiben wir denn heute? So heranzugehen ist mir fremd – zumindest bis jetzt. Vielleicht lasse ich das SF-Schreiben kurzfristig bleiben und probiere mich an einem Triller.

Wenn Sie in einem Genre glücklich und nach Möglichkeit auch noch erfolgreich werden, dann ist das doch super! Ich persönlich kriege da aber irgendwann einen Koller, oder Betriebsblindheit. Ich muss auch sagen, es wäre mir arg langweilig, immer nur Krimis zu lesen. Auch hier: Die Story ist die Königin, sie diktiert alles andere. Wenn Ihnen als SF-Autor ein guter Krimi einfällt, dann schreiben Sie ihn doch um Himmelswillen! Notfalls verwenden Sie ein Pseudonym, um Ihre SF-Stammleser nicht zu verwirren. Deren Verwirrung wäre durchaus nachvollziehbar, sollte Sie aber von keinem noch so verrückten Schreibexperiment abhalten, bloß nicht!

Wichtig ist mir persönlich bei der Ideenfindung immer das Bauchgefühl. Will ich selbst wissen, wie diese Story (Exposition: „Was wäre, wenn …?“) weitergeht? Falls nein, dann vielleicht später. Falls ja, muss ich sofort „losplotten“ und mich hineinstürzen. Ich würde kein Buch beginnen, bei dem ich dieses Bauchgefühl nicht habe. So wurscht mir persönlich auch das Genre ist, man sollte es wohl vermeiden, all zu viele zu vermischen (siehe StoryTurbo: „Es gibt immer genau ein Hauptgenre“).

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